Breite Beteiligung beim Online-Event vom EnergieCluster Digitales Lübeck e.V.
Alle Welt spricht momentan von ChatGPT und fragt sich, wie Künstliche Intelligenz unsere Kommunikation und Information beruflich wie privat verändern wird. Mitte November 2022 gelauncht, über 1 Millionen Nutzer:innen nach einer Woche, inzwischen sind es wohl über 100 Millionen. ChatGPT ist längst auch in Lübeck angekommen. Grund genug für das EnergieCluster Digitales Lübeck sich in einem hybriden Live-Talk am 8. Februar 2023 dem Thema zu widmen. Moderiert von Jenny Scharfe, Leiterin der Medienwerkstatt bei den Stadtwerken Lübeck, diskutierten Andreas Wittke von der Technischen Hochschule Lübeck und Thomas Waldner von twkom, Gesellschaft für strategische crossmediale Kommunikation Lübeck, die Herausforderungen und Chancen des neuen Internetdienstes.
Nach einer Eröffnung durch den Geschäftsführer des Vereins EnergieCluster Digitales Lübeck Felix Schulz von Thun gab Andreas Wittke, seit 20 Jahren IT-Spezialist der Technischen Hochschule, zunächst einen Überblick über die Leistungsfähigkeit des neuen KI-Service. „ChatGPT macht Künstliche Intelligenz für jeden anfassbar. Alle Anwendungen, die auf künstlicher Intelligenz basierten, funktionierten mehr oder minder nicht voll zufriedenstellend. ChatGPT ist anders. Es wirkt wie ein Schweizer Messer im übertragenen Sinn und kann sehr viel. Jeder, der beruflich auf Textfähigkeiten sich beruft, kann sich jetzt anderen Aufgabenbereichen widmen.“
Thomas Waldner, CEO bei twkom, betonte: „Große Veränderungen in der Kommunikationsgeschichte gab es schon immer: Buchdruck, Rundfunk, Internet sind Beispiele, wo Technik durch Technik ergänzt oder ersetzt wurde. Am Ende haben aber immer Menschen veröffentlicht oder gesendet. Nun aber ersetzt Technik den Menschen, die Autor*innen und Verfasser*innen von Texten. Wenn wir dann noch die hohe Reichweite, die ChatGPT schon heute hat, betrachten, ist klar: Es ist ein game changer, eine einmalige Entwicklung“.
Jenny Scharfe, Leiterin der Medienwerkstatt bei den Stadtwerken Lübeck berichtete aus ihrem Arbeitsalltag: „Ich nutze auch ChatGPT, aber bearbeite und verbessere stets die mir vorgeschlagenen Texte. Der Internetdienst ist gut und relevant sicher auch im Bildungsbereich. Die Textentwürfe gilt es aber stets zu hinterfragen, was wahr und richtig ist. Ohne Zweifel wird ChatGPT nicht nur die Arbeit von der Kommunikationsexpert*innen verändern. Es betrifft uns alle“.
Regen Austausch zum Thema gab es auch im Live-Chat des ECDHL-Events. Die Chancen und Herausforderungen und auch ethische Fragen wurden eifrig diskutiert. Einhellige Meinung bei allen Teilnehmenden des Podiums: Mit den Beiträgen von ChatGTP gilt es sorgsam und sensibel umzugehen. Bestenfalls wird ChatGPT als Quelle ausweisen. Es verfügt zwar über eine eigene Kritikfähigkeit, zugleich mangelt es jedoch an Kreativität. Nicht zuletzt sind viele Textproduktionen standardisiert, persönliche Bezüge (noch) Fehlanzeige.
Seht das Video in voller Länge hier: https://www.youtube.com/watch?v=ejVSEOtLa-Y